00:00:00: Börsenradio Network AG.
00:00:02: Wir machen Börse hörbar und verständlich.
00:00:05: Eurofinance Week, die Achtundzwanzigste.
00:00:08: Und wir hatten eine Premiere am ersten Tag.
00:00:12: Andreas Scholz, der Veranstalter von der DV Eurofinance, der Kanzlerworter.
00:00:16: Wie habt ihr das geschafft?
00:00:18: Ja, wir haben ihn eingeladen.
00:00:19: Er hat sich nicht selber eingeladen.
00:00:20: Da waren wir schon aktiv.
00:00:22: Aber wir haben dann doch noch mal in den Geschichtsbüchern nachgeschaut.
00:00:25: Das war der erste Besuch.
00:00:27: eines Bundeskanzlers hier in Frankfurt bei der Eurofinanceweg.
00:00:30: Gab er mal eine Kanzlerin, die hat, wenn ich das so sagen darf, ein bisschen gefremdet mit dem Finanzplatz und mit den Banken, die kamen gerne zur IAA, aber nie zur Eurofinanceweg.
00:00:41: Umso stolzer sind wir, dass der Bundeskanzler gesagt hat, mein erster offizieller Reisetamin, der mich nach Frankfurt führt von Berlin vom Regierungssitz nach Frankfurt am Main, der geht zur Eurofinanceweg.
00:00:52: Und das war schon ein eindrucksvoller Auftakt.
00:00:55: Gestern, also am siebzehnten November, er hat dann die Abschlussrede gehalten.
00:00:59: Das ist das erste Tages.
00:01:00: Was hat er denn mitgebracht, inhaltlich?
00:01:03: Das ist ja auch ganz interessant.
00:01:05: Er spricht ja hier vor den versammelten Top-Bankern Europas, vor den Finanzprofis, die haben natürlich ganz genau hingehört, als du ihn anmoderiert hast mit dem Herbst der Reformen.
00:01:19: Ja gut, jetzt war es natürlich kein einfaches Wochenende für den Bundeskanzler.
00:01:26: Der Auftritt im Europapark Rust bei der Jungen Union war kein Heimspiel.
00:01:31: Früher waren das ja Heimspiele.
00:01:33: Jetzt haben wir da so ein bisschen die Rentendiskussion mit der jungen Generation innerhalb der Union.
00:01:39: Als er reinkam bei uns, also bevor ich ihn anmoderiert habe, gab es Standing Ovation, also man hatte das Gefühl, das ist dann doch ein Heimspiel, denn Friedrich Merz hat ja eine gewisse Historie und die Verbindungen zum Finanzplatz, die sind offensichtlich.
00:01:54: Er sagte auch, der Draht zwischen Berlin und Frankfurt muss wieder ein bisschen enger werden.
00:01:58: Meine Anmoderation oder meine Botschaft war an ihn, wir brauchen ein... eine Equity-Story für Deutschland.
00:02:05: Haben wir im Grunde genommen nicht, wenn unser Land eine akzeptiere, weder kurschenlänge auf Talfahrt.
00:02:11: Ich wollte es aber nicht so pessimistisch darstellen.
00:02:13: Ich habe gesagt, wir haben viele Herausforderungen vor uns, die wir nur finanzieren und stemmen können mit privatem Kapital, mit privaten Investitionen.
00:02:22: Fiskalpolitik kann Impulse setzen, aber der Hebel, der Hebel, den wir brauchen, das ist das private Geld.
00:02:29: Und Investoren schauen wieder auf unser Land.
00:02:32: Wir wissen aber auch, sie sind flüchtig, sie schauen auch schnell wieder weg.
00:02:35: Wir haben aber jetzt ein gewisses Momentum, wo wir diese überzeugen könnten, in Deutschland wieder zu investieren.
00:02:42: Hab das dann verdichten, allerdings, wir beide sind Marathonläufer mit dem Marathon, das ist kein Sprint.
00:02:48: Deutschland auf Kurs zu bringen, wieder zurückzubringen auf einen Wachstumskurs.
00:02:52: Andreas, das wird Jahre brauchen.
00:02:55: Und deswegen habe ich auch gesagt, ein Herbst der Reform wird nicht ausreichen.
00:02:58: Es braucht auch einen Winter der Reform, einen Frühling.
00:03:00: Und ich glaube, diese Botschaft kam bei ihm an.
00:03:03: Sie hat ihn nicht verschreckt.
00:03:04: Er fühlte sich, glaube ich, ganz wohl.
00:03:06: Und er hat dieses Passspiel aufgenommen und hat dann auch gesagt, was die Bundesregierung alles vorhat.
00:03:11: Also
00:03:12: dieses Passspiel, was du eben rübergegeben hast, mit der wir brauchen eine Equity-Story.
00:03:16: bei Bundeskanzler machen sie dieses Thema zur Chefsache.
00:03:20: Es war eine klare Botschaft auch von dir an den Kanzler und er hat diesen Doppelpass quasi aufgenommen.
00:03:27: Hat er ihn verwandelt?
00:03:29: Du hast am Ende gesagt, also es ist eine Equity-Story.
00:03:33: Wir sind doch nicht beim Strong-By, aber wir sind zumindestens oder zumindest beim By.
00:03:38: Was hat dich da zu dieser Kaufempfehlung veranlasst?
00:03:42: Du hast gut zugehört und das war dann sozusagen die Abrundung.
00:03:45: Er hat erst mal die Idee aufgenommen, weil man natürlich ein Land nicht unbedingt vergleichen kann mit einem börsennotierten Unternehmen, aber in gewisser Weise müssen sich auch Standorte international verkaufen.
00:03:57: Wir sind ja im Wettbewerb, übrigens auch mit anderen Ländern in Europa, aber wir sind im Wettbewerb mit China, mit den Vereinlichen Staaten.
00:04:05: Wir sind im Wettbewerb, wenn es darum geht, private Investoren anzulocken, sie anzuwerben.
00:04:12: Und dann habe ich am Ende gesagt, Herr Bundeskanzler, Man soll vorsichtig sein mit Anlageempfehlungen.
00:04:18: Aber er hat ja die Botschaft aufgenommen, wir müssen eine positive Erzählung wieder von unserem Land in die Welt hinaus transportieren.
00:04:25: Erzählen ist zwar das eine, das muss natürlich unterfüttert sein mit echten strukturellen Reformen.
00:04:31: Er hat aufgezeigt, was schon alles eingeleitet wurde, was angestoßen wurde.
00:04:35: Er hat aber auch ganz ehrlich gesagt, es muss noch eine Menge passieren.
00:04:38: Pflegerente, Steuersystem und so weiter und so fort.
00:04:40: Und dann war meine Konklusior-Bundeskanzler Ich lasse mich hinreißen, zumindest zu einer Kaufempfehlung.
00:04:46: Wohl wissen, dass es eine langfristige Einschätzung ist.
00:04:50: Kommen Sie doch im nächsten Jahr wieder.
00:04:52: Und dann schauen wir uns den Kurs der Deutschland-Aktien an.
00:04:54: Und dann hat er gesagt, beim Rausgehen, vielen Dank für die Einladung.
00:04:58: Bitte geben Sie mir noch ein Jahr länger Zeit.
00:05:00: Ich verspreche Ihnen, aber ich komme zur dreißigsten Eurofinance-Weg, also in zwei Jahren.
00:05:05: Das hoffen wir mal, dass er dann noch im Amt ist.
00:05:07: Und in zwei Jahren für die Dreißigste hatte die Einladung angenommen, da bin ich sehr stolz.
00:05:11: Und dann können wir schauen, nach zwei Jahren, wo der Kurs der Deutschland AG ist, der sogenannte Kurs der Deutschland AG.
00:05:18: Apropos Kurs, brutaler Themenwechsel, Louis de Gindus hat er am Anfangs, also jetzt BVC gesagt, da ist eine KI-Blase, die kann platzen.
00:05:26: Also ich komprimiere das mal, was er gesagt hat.
00:05:29: Kann man vorstellen, da ist einigen so ein bisschen die Luft weggeblieben.
00:05:32: Also damit habe ich nicht gerechnet, ehrlicherweise.
00:05:34: Ich kenne ja Louis de Gindus gut, das hat jetzt auch schon seine Tradition.
00:05:38: Er ist jetzt acht Jahre Vizepräsident, hat kein Jahr ausgelassen, hat alle acht Jahre der Eurofinanceweg geöffnet.
00:05:44: Meistens waren seine Botschaften etwas unverständlich.
00:05:48: Sie hatten auch nicht immer einen so klaren Duktus.
00:05:52: Er hat diesmal wirklich ... eine eindeutige Botschaft gesetzt.
00:05:55: Er hat gewarnt vor Finanzstabilitätsrisiken und explizit, und das war für mich so erstaunlich, explizit, man kann ja immer so einen groben warnen, er hat aber explizit wirklich vor Überbewertungen an den Kapitalmärkten, er meinte die Aktienmärkte gewarnt und hier vor allen Dingen das Thema KI angesprochen.
00:06:15: Er hat gesagt, Vorsicht, Da ist eine, wir wissen ja nie, wann eine Blase wirklich dann auch platzt, aber wir wissen, wenn es gewisse Überbewertungen gibt.
00:06:24: Und wenn ein Notenbänker, und das ist ja nicht so häufig, wenn ein Notenbänker sich einlässt, eine Einschätzung zu geben zu den Aktienmärkten und dann noch zu einem besonderen Jungle, nämlich den KI-Aktien, dann ist das schon, da ist ein Nachrichtenwert, damit hatte ich nicht gerechnet und das war eine Botschaft hier mitgebracht.
00:06:43: Du bist jetzt gleich weg, du bist mit den Chinesen verabredet.
00:06:46: Gestern hast du den Chinesen gewidmet, also der China Day, ganz kurz.
00:06:50: Ich habe moderiert.
00:06:52: Soll ich dich informieren oder will zu mich informieren, wie es rübergekommen ist?
00:06:56: Also ich habe hinterher ein Telefongespräch belauscht.
00:06:59: oder jemand gesagt hat zu irgendjemanden, den ich eben nicht kannte.
00:07:02: Das war die beste Veranstaltung, die ich hier erlebt habe.
00:07:04: Ja, lag natürlich am Host of the Day.
00:07:07: Andreas, nein, deine Botschaft Eingangs war als Moderator, wir wollen Brücken bauen.
00:07:12: Also dieses Building Bridges ist immer so leichter hingesagt.
00:07:17: Aber das haben wir gestern gelebt.
00:07:19: Und dieses Brückenbauen geht ja auch nicht von heute auf morgen.
00:07:21: Wir machen das ja jetzt schon zum elften Mal.
00:07:24: Und das Brückenbauen in besonders wackeligen Zeiten, in unsicheren Zeiten, ist umso wichtiger.
00:07:29: Wir hatten die Vizepräsidentin der Deutschen Bundesbank da mit einer, finde ich, auch sehr guten Rede.
00:07:35: Wir hatten tolle Reden von unseren chinesischen Vertretern.
00:07:39: Beeindruckend sympathisch finde ich wirklich sehr menschlich auch die Rede des chinesischen Generalkonsuls.
00:07:45: Das ist fast schon ein freundschaftliches Verhältnis.
00:07:47: Bei allem dürfen wir nicht naiv sein, die Chinesen fahren ihre eigene Strategie.
00:07:52: Aber sie setzen immer noch auf uns, auf einen starken Partner.
00:07:58: Sie setzen auf Made in Germany.
00:08:00: Aber wir müssen natürlich realistisch sein, die warten auch nicht auf uns.
00:08:03: Sie wollen aber Andreas mit uns weiter im Geschäft bleiben.
00:08:06: Und ich habe ja auch gesagt, die Reise, die ich jetzt nach Shanghai gemacht habe vor einigen Monaten, Die hat mich nicht beängstigt jetzt.
00:08:15: Ich bin nicht ängstlich zurückgekommen.
00:08:16: Ich bin neugierig auf noch mehr China zurückgekommen.
00:08:19: Und das war so meine Botschaft.
00:08:21: Wir können doch viel lernen von den Chinesen, gerade in Sachen Green Tech, Green Energy, Green Grove.
00:08:28: Die wollen unabhängig werden in Sachen Elektrizität.
00:08:33: Da sind natürlich parallel noch die Schlote am Rauchen, aber gleichzeitig setzt dieses Land wirklich auf die neuen Energieträger.
00:08:40: Und da ist so viel Innovationskraft, so viel Innovationspotenzial, das hat mich begeistert.
00:08:46: Und Building Bridges, ich treffe jetzt eine Delegation aus Peking, die dort auch eine Finanzkonferenz veranstalten und die wollen an diesem Brückenbau mitmachen.
00:08:56: Und natürlich stehe ich für Gespräche bereit und ich freue mich jetzt schon auf den zwölften Shine Day.
00:09:02: Hoffentlich auch wieder mit dir, Andreas.
00:09:04: Sehr gerne.
00:09:04: Danke dir, dass du jetzt so spontan vorbeigekommen bist.
00:09:07: Noch eine tolle Ja.
00:09:08: Eurofinance Week, die er heute den zweiten Tag und am Freitag dann mit dem großen Schlusspunkt in der alten Oper.
00:09:14: Schön, dass ihr da seid.
00:09:14: Vielen, vielen
00:09:16: Dank.